Heimatstube

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Die Heimatstube des Ortes Erdeborn ist ein liebevoll eingerichtetes Museum, das einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte des Dorfes gewährt. Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl von Exponaten, die sowohl die Entwicklung der lokalen Vereine als auch das tägliche Leben der Bewohner widerspiegeln.

Ein zentraler Bestandteil der Heimatstube ist die Sammlung von Bildmaterial und Erinnerungsstücken des einst sehr aktiven Radfahrerbundes. Diese historischen Dokumente und Gegenstände erzählen von der Begeisterung der Erdeborner für den Radsport und ihrem Engagement in diesem Bereich. Ebenso bedeutsam sind die Fundstücke vom Eichenkranz und von den örtlichen Gewerken, die Einblicke in die handwerklichen Traditionen und die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes geben. Auch die Landwirtschaft spielte in Erdeborn stets eine wichtige Rolle, was sich in den ausgestellten landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen widerspiegelt. Die Zuckerfabrik, einst ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, wird durch zahlreiche Exponate repräsentiert, die die industrielle Vergangenheit Erdeborns lebendig werden lassen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung ist die Pfingstburschenschaft, die in Erdeborn eine lange Tradition hat. Das erste Pfingstburschenfest fand im Jahr 1928 statt und wurde durch Otto Schippel ins Leben gerufen, der diese Tradition aus den Grunddörfern mitbrachte. Ursprünglich trugen die Pfingstburschen die Maien in Frack und Zylinder aus, was auf die feierliche und traditionsbewusste Haltung der Beteiligten hinwies.

Im Laufe der Jahre wandelte sich die Tracht, und die heute ausgestellte Kleidung in der Heimatstube reflektiert diesen Wandel. Von 1928 bis 1933 war der Verein „Einigkeit“ für die Ausrichtung der Pfingstburschenfeste verantwortlich. Dieser Verein, der seit 1920 bestand, war ursprünglich ein Geselligkeitsverein, der jedoch offiziell als Fußballklub fungierte. Eine besondere Tradition, die mit den Pfingstburschen verbunden ist, war das Dreckschweinfest, das seit den 1920er Jahren in Erdeborn gefeiert wurde und einen festen Platz im Dorfleben hatte.

Zusätzlich zur Pfingstburschenschaft zeigt die Heimatstube auch die Fahne des Männerturnvereins, die aus dem Jahr 1909 stammt. Diese Fahne ist ein wertvolles Zeugnis für die sportliche und gemeinschaftliche Aktivität der Erdeborner Männer und unterstreicht die Bedeutung des Vereinslebens in der Geschichte des Dorfes.

Die Ausstellung wird durch persönliche Gegenstände der Einwohner ergänzt, darunter Poesiealben und andere liebevoll aufbewahrte Erinnerungsstücke, die das Leben in Erdeborn vor über hundert Jahren dokumentieren. Besucher der Heimatstube können zudem historische Ansichten des Dorfes bewundern, die die Veränderungen im Ortsbild über 125 Jahre hinweg festhalten. Diese vielfältige Sammlung wurde durch die großzügigen Spenden, Fundstücke und Leihgaben der Erdeborner Bürger ermöglicht, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, die Geschichte ihres Heimatdorfes für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen.

Wenn du Wissen, historische Fotos, Gegenstände oder andere Erinnerungsstücke aus der Geschichte Erdeborns hast und diese der Heimatstube zur Verfügung stellen möchtest, freuen wir uns sehr über deinen Beitrag. Melde dich gerne bei uns, um gemeinsam die Geschichte Erdeborns zu bewahren.